Das Mysterium von Craig Castle: Hintergründe und Inspiration
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Unser Krimidinner „Das Mysterium von Craig Castle“ spielt im malerischen Schottland. Zwischen herbstlichen Landschaften, Whiskey, Haggis und kartierten Kilts hat Schottland auch eine mystische Seite. Im Herbst und rund um Halloween kommt diese Seite besonders zum Vorschein. Doch aus das restliche Jahr ist Schottland magisch durchtränkt.
In den Highlands und auf der Isle auf Skye ist der Glaube an das Übernatürliche stark ausgeprägt. Feen, Kelpies und das Monster von Loch Ness beherrschen diese Gegend. In Edinburgh, dem Schauplatz des Mysteriums, gibt es einen Reichtum an Geister- und Hexengeschichten. Diese Umgebung inspirierte zu einem übernatürlichen Mordrätsel. Die Eingebungen der esoterisch-spiritistischen Welt kamen jedoch von überall her.
Geheimbünde und Séancen
Durch mein Studium kam ich das erste Mal in Kontakt mit den Geheimbünden der Neuzeit. Ob bei den Freimaurern oder den Illuminaten, es ranken sich viele Mysterien um diese Logen und das nicht erst seit den Büchern von Dan Brown. In eben solch einem Geheimbund war auch der Okkultist Aleister Crowley, einer der Namensgeber für „Das Mysterium von Craig Castle“.
Neben Geheimbünden gab es auch weniger verborgene Clubs, die dennoch exklusiv waren. In Salons der Aufklärung trafen sich die Denker und Denkerinnen der Zeit. Nicht wenige solcher Salons, die sich überall in Europa, vor allem aber in Frankreich fanden, wurden von Frauen ausgerichtet.
Teil mancher dieser Salons waren Themen außerhalb der Vernunft und der Aufklärung. Bereits im 18. Jahrhundert wurden die Lehren des animalischen Magnetismus von Anton Mesmer bekannt. Im 19. Jahrhundert nahmen die Lehren von Mesmer an Beliebtheit zu und die Bemühungen der Theosophin Helena Blavatsky trugen Früchte. Es wurde über Magnetismus, den Äther und Somnambulismus gesprochen. Dabei wurden verschiedene Praktiken angewandt, unter anderem die Séance. In einer Séance wurden die Geister der Toten angerufen, meist von einem Medium. Was einige für faulen Zauber hielten, war für manche Glaubensinhalt und vollkommen real. Berühmt wurden diese Séancen unter anderem durch die Fox-Schwestern.
Helena Blavatsky und die Theosophische Gesellschaft
Das Krimidinner „Das Mysterium von Craig Castle“ kann man in drei Epochen spielen. Die erste ist 1880. Nicht nur in okkulten Kreisen war zu dieser Zeit vor allem die Theosophische Gesellschaft präsent. Gegründet von Helena Blavatsky und Henry Steel Olcott in New York, war ihr Ziel, eine weltweite Organisation zu gründen, welche die Weltanschauung der Theosophen und Theosophinnen verbreitete. Diese verband westliche Esoterik mit östlichen Religionen. Themen wie Reinkarnation, geheimes Wissen und eine spirituelle Welteinheit waren Mittelpunkt der Theosophie. In dieses Umfeld wird der Edinburgher Zirkel aus „Das Mysterium von Craig Castle“ gesetzt.
New Age
Das zweite Jahr, in dem das Krimdinner gespielt werden kann ist 1970. Zu dieser Zeit war weniger die Mystik des viktorianischen Zeitalters wichtig, Dafür kam eine neue Strömung in Europa und Amerika an, „New Age“. Was wir heute vor allem mit Hippies, Flowerpower, Musikfestivals und Drogen verbinden, war jedoch eine Weiterentwicklung der Alternativkultur der 60er und 70er Jahre. Der Sammelbegriff ist sehr schwammig, kann aber außerdem mit theosophischen und esoterischen Ansichten, linkspolitischen Aktivismus, alternativen Lebensgemeinschaften, Ökologie, Mystik und Verschwörungstheorien, wie zum Beispiel UFOs und der herannahenden Apokalypse, in Verbindung gebracht werden.
Neue Spiritualität
Unser Krimidinner spielt auch im heutigen Schottland. Wer einmal Edinburgh besucht hat, weiß, wie auch noch heute Magie, Okkultismus und Spiritualität die Stadt prägen. Neben einer Kirche mit historischem Friedhof findet man einen okkulten Hexenshop, welcher Tarotkarten, Kristalle und Kräuter verkauft. In nächtlichen Stadttouren werden Geistergeschichten von heimgesuchten Anwesen erzählt und die Geschichte der Hexenverbrennung erklärt. Doch diese magische Atmosphäre ist nicht nur touristisch relevant.
Im Zeitalter von Social Media werden vor allem auf Tik Tok und Instagram alternative Glaubenswege populär. Ganz vorne dabei ist die Astrologie. Die Lehre der Sternzeichen ist populär. Auch Praktiken wie Tarot, Reiki und Manifestation werden betrieben. Moderne Hexen haben Kristallshops auf Etsy, mischen Zaubertränke oder praktizieren Rituale. In der Krimidinnerversion von 2025 findet man auf Craig Castle so einige mystische Influencer und moderne Hexen.
Craigcrook Castle
Unser Krimidinner spielt auf dem fiktiven Craig Castle. Dieses ist inspiriert von einem realen Schloss, dem Craigcrook Castle in Edinburgh. Dieses schottische Schloss aus dem 17. Jahrhundert war zuerst in den Händen eines schottischen Clans. Ein früherere Besitzer, Lord Francis Jeffrey, soll das Schloss noch heute heimsuchen. Auch ihn findet ihr, wenn ihr gut aufpasst, im „Mysterium von Craig Castle“.
Ikonen des Okkulten
Die Nachnamen der Krimidinner-Rollen sind inspiriert von Ikonen aus dem Bereich der Theosophie, Mystik und des Okkulten. Der Text sprach bereits von Aleister Crowley, dem Namensgeber unseres Hausherren Ian Crowley. Die Fox-Schwestern geben unserem Wahrsager der Vertrauens, Callum Fox, seinen Namen. Das Medium Larna Duncan wurde nach dem schottischen Medium Helen Duncan benannt. Der Historiker Stuart Webb ist in unserer Geschichte ein Zweifler, sein Namensvetter James Webb ist ein Pionier im Feld der historischen Betrachtung des Okkultismus. Der junge Reisende Björn Swedenborg bekommt seinen Namen vom schwedischen Mystiker Emanuel Swedenborg. Erna Bingen ist nach Hildegard von Bingen benannt. Hildegard von Bingen, ein theologischer Superstar, ist heute vor allem für ihre Visionen, ihre Mystik und ihre medizinischen Werke bekannt.
Der Kosmos rund im die Theosphie, New Age, den Okkultimus und die Esoterik bietet eine Menge Inspiration und Grundlage für Mythen, Verschwörungen und Rätsel. Gepaart mit der magisch-historischen Atmosphäre von Schottland und Edinburgh haben wir das perfekte Rezept für ein spannendes Krimdinner.